Von den Anfängen der Feuerbekämpfung in Memmelsdorf bis zum modernen Feuerwehrhaus an der Staatsstraße
icon.crdate02.10.2024
Es begann mit Stroheimern und Feuerhaken und geht weiter mit High-Tech Drohnen und modernen Feuerschlauch-Systemen. Die Geschichte der Memmelsdorfer Feuerwehr ist faszinierend.
Im Wandel der Zeiten
Laut Bayrischem Feuerwehrgesetz haben die Gemeinden „als Pflichtaufgabe im eigenen Wirkungskreis dafür zu sorgen, daß drohende Brand- oder Explosionsgefahren beseitigt und Brände wirksam bekämpft werden (abwehrender Brandschutz) sowie ausreichende technische Hilfe bei sonstigen Unglücksfällen oder Notständen im öffentlichen Interesse geleistet wird (technischer Hilfsdienst).“
Was so einfach klingt, hat einen ernsten Hintergrund und vielen Menschen ist nicht klar, dass die Freiwillige Feuerwehr ehrenamtlich Aufgaben übernimmt, die nicht selbstverständlich sind. Wir möchten zeigen, wie sehr sich die Feuerwehrarbeit im Laufe der Zeit verändert hat und haben ein wenig in der Memmelsdorfer Feuerwehrchronik von 2001 gestöbert. In den nächsten Mitteilungsblättern werden Sie dann mehr über die Arbeit unserer Freiwilligen Feuerwehr erfahren. Bereits im Jahre 1587 sind erste Maßnahmen gegen den „roten Hahn“, wie das Feuer im Volksmund auch genannt wurde, dokumentiert. Das mittelalterliche Memmelsdorf mit seinen holzschindelgedeckten Häusern war besonders anfällig und harmloser Funkenflug konnte schnell Feuersbrünste auslösen. Sogenannte „Viertelmeister“ waren für die Brandbekämpfung eingeteilt und durften nicht ohne Grund und Vorwissen des Vogtes über Nacht wegbleiben. Unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn erging 1721 eine Feuerordnung für das Hochstift Bamberg, das Holzschlöte verbot und Schlotfeger mussten vierteljährlich die Schornsteine prüfen. Auch eine Feuerversicherung wurde bereits 1791 für Memmelsdorf belegt.
Die technischen Hilfsmittel waren damals allerdings begrenzt: „1809 war bei Bränden das Löschwasser mit 20 Eimern aus Stroh beizuschaffen. Außerdem waren vier Feuerleitern und zwei Feuerhaken (zum Einreißen von Balken) vorhanden. Als wir bayrisch wurden, unterband 1806 die Königlich Bayrische Regierung das sogenannte Wetterläuten. Es war ein alter Brauch: Durch Läuten der Glocken wurde bei schweren Gewittern auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht.“
1850 wird die Memmelsdorfer Feuerwehr erstmalig erwähnt, als die Gemeinde für 786 fl. (fränkische Gulden) eine Löschmaschine erwarb, wozu die Freifrau van Zandt aus Schloss Seehof 300fl. spendete. Das Jahr 1851 gilt als das erste offizielle Gründungsjahr der Memmelsdorfer Feuerwehr, die im nächsten Jahr 175 Jahre Brandschutz in Memmelsdorf feiert. Der Verein der Memmelsdorfer Freiwilligen Feuerwehr ist aus dem 1866 gegründeten St.Josefsverein entstanden. Dieser „katholische Jungmännerverein“ wurde vom damaligen Freiherrn Franz Seraph von Busseck gegründet, „mit dem Ziel, der Jugend mit Belehrung und Unterhaltung und mit populären Vorträgen nützliche Kenntnisse zu vermitteln“. Die Verwaltung lag in den Händen der Gemeinde und die erste amtliche Feuerwehr hatte 50 Mitglieder – nur aus Memmelsdorf. Vor allem die technischen Hilfsmittel, die im Laufe der Zeit von der Gemeinde für die freiwillige Feuerwehr angeschafft wurden belegen, wie schnell der technische Fortschritt voran ging. Die Notwendigkeit, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben, liegt dabei auf der Hand. Mehr zur den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr im Wandel der Zeiten erfahren Sie im nächsten Mitteilungsblatt.